Dienstag, 25. März 2008

0803-25 / Das SOLANA-Papier - ist die EU zum Krieg gegen Russland bereit?

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Militärischer Einsatz der EU für

den Diebstahl von Rohstoffen



Mit Artikel N° 0803-06 "Die NATO bereitet Krieg gegen Russland vor" hatte Politik-Global bereits über den sich abzeichnenden Konflikt berichtet.

Nachstehende Landkarte der Polar-Region mit den Grenzen, der 200-Meilen-Zone und der "Ausbuchtung" die sich Norwegen unter Begleitgeschimpfe der Medien, wie z.B. Aftenposten gegen Russland gerne aneignen möchte (man könnte dies je nach Einsatz der Mittel auch Raub nennen) zeigt, weshalb aus Sicht des Landes der Friedensnobelpreis-Verleiher der Spruch gelten soll: "Was Dein ist soll meins werden".



Dieses Gebiet ist wirklich sehr "norwegisch" interprätiert. Muß ich die englischen Kommentare noch für jemanden übersetzen? Disputed area heißt soviel wie: strittiges Gebiet, weshalb aber die blau gestrichelte Linie soweit rechts verläuft, ist wohl nur schwer nachvollziehbar. vom Nordpol selbst her sollte der Lomonossow-Rücken keinerlei Streit verursachen - denn je nach Wasserstandshöhe ist das noch Russisches Festland - oder eben unter Wasser - aber immer noch das gleiche Land.

Wie gering die Wassertiefe z.B. der Barents-See ist, war anläßlich des Kursk-Abschusses durch die US-Kriegsmarine mit dem MK-48 Torpedo erkennbar, hätte es doch genügt, nur eine seite des U-Bootes zu heben, um das andere Ende aus dem Wasser ragen zu lassen. Somit sind natürlich auch die auf oder unter dem Meeresgrund befindlichen Bodenschätze mit noch moderatem Aufwand zu fördern.

Die nahezu gesamte Polarregion um die Insel Spitzbergen, Franz Josef Land, Novaja Semlja und die Barents-See scheint reich an Vorkommen an Metallen, Kohle, Öl und erdgas zu sein. So wird derzeit das Shtokman-Gasvorkommen erschlossen, von dem sich der Westen versprach, mitarbeiten zu dürfen. Insbesondere hatte sich Norwegen sehr viel von Shtokman versprochen - aber Hallo, Shtokman ist russisch und über Shtokman entscheidet Gazprom. Vor allen Dingen ging es damals bei der Neuvergabe des Konsortiums um ein Ausbooten der USA, die natürlich auch allzu gerne daran beteiligt worden wären.

Russland hatte vorgeschlagen: Marktanteile gegen Produktionsanteile – dies ist eine klare Formel. Denn Russland zielt auf mehr ab, als nur Rohstoffe zu liefern. Russland hat das Gas und möchte auch bei der Distribution mitverdienen. Dies wäre zu beider Vorteile, Deutschland verschafft es Versorgungssicherheit und Russland verschafft es Absatzstabilität. Vorausgesetzt natürlich, daß die USA das erlauben - denn Entscheidungen werden nicht in Deutschland getroffen, Entscheidungen trifft New York und das deutsche geMerkel hat gefälligst JA zu sagen. Wie sehr deutsche Wünsche dabei mit füßen getreten wurden, sieht man heute an der Gasverteilungszentrale in Österreich. Es hat ganz den Anschein, daß den USA an einer Zerstörung Deutschlands gelegen ist.

Das Gemeinschaftsprojekt Nord Stream (auch als Nordeuropäische Gaspipeline bekannt) ist ein gutes Beispiel für eine russisch-europäische Energie-Kooperation zu beiderseitigem Nutzen. Nord Stream gehört Gazprom (51 %), BASF Wintershall und Eon Ruhrgas sowie der holländischen Gazunie (mit Rugrgas als einem wichtigen Aktionär) gemeinsam.

Förder-Technologie im Nordmeer

Norwegen hat mit seinen bisherigen Offshore Erschließungen eine unbestreitbare Kompetenz erworben, wie zum Beispiel dem Snøhvit-Projekt in der Barentssee vor der Küste der Nordprovinz Finnmark. Daher wäre eine Beteiligung Norwegens auch sinnvoll, vor allen dingen als Lieferant von Technologie und Dienstleistungen. Hier ist ein bescheideneres Auftreten der Norweger vielversprechender, um letztendlich doch noch eine Beteiligung zu erhalten. Fehler hatte Norwegen auch bei der Präsentation des Planes einer norwegisch-russischen Freihandelszone im gemeinsamen Grenzgebiet begangen, denn Norwegen ging dabei ohne die Beteiligung und Berücksichtigung Russischer Interessen vor. Fatal wäre nun, wenn Norwegen - noch dazu als Nicht-EU-Mitglied - über den jüdischen EU-Präsidenten Javier Solana versuchen sollte, Divergenzen zu militarisieren, so wie es Solana in seinem 7-seitigen Papier über einen möglichen Einsatz der NATO-Streitkräfte um die Rohstoffvorkommen in der Polarregien aufwarf. Norwegen sollte sich darüber im Klaren sein, daß es dann zu einer "NULL-Variante" käme. Bezeichnend ist auch die medienseitige Hetze im norwegischen Blatt 'Aftenposten', was in solch einem Fall als Indikator gewertet werden kann. So wäre dabei die norwegische Grenzgemeinde Sør-Varanger (mit dem Hauptort Kirkenes) der eigentliche Mittelpunkt des Shtokman-Projektes geworden - und nicht die russische Regionshauptstadt Murmansk.

Vielleicht kann noch eine deutsch-norwegische Zusammenarbeit in Sachen Shtokman eine interessante Möglichkeit darstellen. Während die USA den Shtokman-Wettkampf definitiv verloren haben und die Position Norwegens noch von gewissen Hoffnungen geprägt ist, hätte Deutschland allen Grund gehabt, zufrieden zu sein. Es bestand die Chance, sich von einem gewöhnlichen Gasverbraucher zu einer Art europäischen Distributionszentrale für russische Energie zu entwickeln, wie Präsident Putin es in Dresden vorgeschlagen hatte - aber der deutsche Klotz am Bein ist das deutsche Bundesgekanzel geMerkel, das sich nach Kräften bemüht, gute Beziehungen zu Russland zunichte zu machen. Bemerkenswert bleibt in diesem Zusammenhang auch die seitens des NWO vorgegebene Berichterstattungs-Leitlinie, die über die Medien Russland in Dauermanie verleumdet. Präsident Putin wurde in Wien freundschaftlich empfangen, ganz anders eben, wie bei seinem letzten Besuch in Wiesbaden zu den Petersburger Gesprächen. Wie schon vorbemerkt, das europäische Gasdistributionszentrum geht nach Österreich - dafür darf Deutschland das geMerkel "geniessen".


Copyright © Rumpelstilz / Politik-Global / 25-03-2008

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