Keine diplomatische Immunität
Bundesrätin Leuthard in RusslandAuch Bundesrätin Leuthard hat auf ihrer Russland-Reise die Allmacht der Bürokratie zu spüren bekommen. Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen von St. Petersburg wurde die Schweizer Wirtschaftsministerin zum Ausziehen ihrer Schuhe gezwungen.
Leuthard weigerte sich zunächst und ging mit ihren Schuhen durch die Metallerkennungsschleuse. Doch der Schrank von russischem Sicherheitsbeamten liess die Wirtschaftsministerin auf ihrem Weg zum Flugzeug nicht weiter.
Der Schweizer Botschafter Erwin Hofer intervenierte energisch mit hochrotem Kopf. Auch ABB-Manager Richard Friedl, der Schweizer Wirtschaftsminister oft auf ihren Missionen begleitet, schaltete sich lautstark ein.
Übersetzerinnen versuchten den Beamten klarzumachen, dass sie eine Regierungsmitglied vor sich hätten. Botschaftsangestellte telefonierten mit dem Handy, um Vorgesetze der russischen Sicherheitsleute zu erreichen. Auch der Pilot der Swiss-Maschine kam gelaufen, weil er mittlerweile seine Startzeit verpasst hatte.
Nichts half. Alles prallte an dem bulligen Uniformierten ab, der seine gelangweilste Apparatschik-Mine aufsetze, die in einem Hollywood-Film als übertriebenes Sowjet-Klischee aufgefasst würde.
Schliesslich gab Leuthard nach: Wie alle anderen Mitglieder der rund 20-köpfigen Schweizer Wirtschaftsdelegation legte sie ihre halboffenen Schuhe aufs Band der Durchleuchtungsmaschine und schritt durch die Metallerkennungsschleuse. Auf der anderen Seite musste sie sich noch von einer russischen Sicherheitsbeamtin abtasten lassen.
Mit rund 20 Minuten Verspätung konnte die Swiss-Maschine abheben. Das sei das erste Mal als Bundesrätin, dass ihr so etwas passiert sei, sagte Leuthard der Nachrichtenagentur SDA. Auf den Vorfall werde die Schweiz mit einem Protestbrief reagieren. Denn für Regierungsmitglieder gälten die speziellen Regeln der diplomatischen Immunität.
(sda)Kommentar Politik-Global
Es ist zwar ganz nett, einfach nur durch ALLE Kontrollen durchzumarschieren - was mir in anderen Ländern früher auch passierte, aber damals gab es noch keine Angst vor "Terroristen" oder US-Söldnern. Heute sollte man die US-Söldner als Bedrohung für die Sicherheit jedoch ernst nehmen.
Ich gebe zu, der Artikel gefällt mir - und das Vorgehen des russischen Sicherheitspersonals noch viel, viel mehr. In Deutschland müssen USA-Reisende (wie kann man nur in so ein verkommenes Land reisen) vorab schon alle Angaben liefern, Kreditkarten-Nummer, welches Essen man ißt - (wehe man kotzt McDonalds wieder aus) - also wer Schweinefleisch verweigert ist schon verdächtig ... kurz eine endlose und entwürdigende Liste.
Das alles braucht man nicht für Russland! Und fliegt man wieder zurück . . . und ist vielleicht ein "bißchen spät" dran ... dann rennt sogar das Flughafenpersonal mit einem durch alle Kontrollen - nur bei der Sicherheitskontrolle gibt es 2 Kästchen - eines für die Metallgegenstände - und eines für die Schuhe. Dafür gibt es aber einmal-Überziehsocken. Und das Sicherheitspersonal ist absolut strikt und unnachgiebig. Recht haben sie. Es geht auch um die eigene Sicherheit.
USA, NATO und EU schüren doch den Konflikt in Tschetschenien - und Tschetschenen waren es, die zeitgleich zwei voll besetzte Maschinen während des Fluges in die Luft gesprengt hatten. Da nutzt es nichts, zu wissen, daß hinter den Terroristen in Tschetschenien die CIA steckt - tot ist tot - und das weiß auch das russische Sicherheitspersonal.
Aber ein Verhalten, wie seitens des Personals der Airline (russische!!! Airline) wäre doch in den SOGENANNT "freien" Ländern des Westens kaum vorstellbar. Da läuft mit einem im Eiltempo die Hostess durch alle Kontrollen (außer Sicherheitskontrolle), kein Pass, keine sonstigen blöden Fragen. Russland ? Ich bin kein Russe - aber in Deutschland habe ich тоску по "родину" nach Russland.
Versuche doch einmal ein Deutscher an der deutschen Passkontrolle im Eiltempo vorbeizusausen - so etwas geht einfach nicht. Schäuble braucht doch die Reisedaten eines jeden Deutschen.
Copyright (c) Rumpelstilz Politik-Global 13-07-2008
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4 Kommentare:
Jo, am deutschen Wesen, soll noch ein weiteres Mal die Welt genesen.
Der Spruch gilt nach wie vor!
Fahre ich in die Schweiz oder nach Luxemburg, oder komme mit dem Flieger rein, egal, nur die Deutschen sind total gründlich und prüfen nahezu alles. Die Schweizer haben mich bisher immer durchgewunken, die Luxemburger auch. Aber im Hinterland, Schleierfahndung!, ca. 10 km nach der Grenzdurchbrechung (keine Schengen-Kontrollen mehr, angeblich!), da stand der VW-Bus mit weiteren blaulichtbestückten Automobilen, am Rande einer Bushaltestelle.
Ich fragte, ob es eine allgemeine Verkehrskontrolle wäre, weswegen man mich gestoppt hat? Nein, Zollkontrolle; ob ich "drüben" gewesen wäre. Ich naiv "jo". Daraufhin hatte ich den Kofferraum zu öffnen, als ob man Kaffee-Schmuggel aus Luxemburg oder Schweiz mit einem Privat-PKW tätigt! Dann wurde ich um mitgeführtes Geld gefragt. Ein gequältes "wozu?" entrang sich mir. Der sein Gnadenbrot beinahe fressende Oberkontrolletti klärte mich auf, daß man nur bis 15.000 Euro mit sich führen dürfte, ohne es bei der Zollkontrolle anmelden zu müssen. Also eine Art Geldbewegungsprofilerstellung für kleinere Leute im Schräuble-Staat!, der Angst um sich absetzende Steuermilliarden hat. Firmen machen das bekanntlich anders, notfalls über ihre Dependance auf den Cayman Islands, steuerfrei - versteht sich.
Da ich ein Automobil der Unterklasse bewegte, glaubte ich mich von diesem Verdacht frei, sagte das auch dem netten Opi. "Mitnichten", meinte der. Gerade gestern hätten sie ein Ehepaar ertappt, die über 100.000 Euros im alten Polo ihres Gärtners mal wieder bei einer Fahrt über die Grenze in Sicherheit hätten bringen wollen.
Ehrlich, ich staune immer mehr.
Aldous Huxley und seine "Schöne neue Welt" waren gestern, George Orwell und sein "1984" vorgestern, jetzt ist Schräuble und Agitprop der FDJ-Schickse aus Honeckers "STASI 1"-County angesagt.
Wie sagt man in Kreisen "unserer Leut'": Wir sehen uns - morgen in Jerusalem. Schalom.
Irrtum!
Nicht 15 sondern 10.000 und mehr müssen inzwischen angemeldet werden. Inflationsbereinigt sind das dann frühere 7 bis 6.000 Euro-fiat-Scheine.
Ich könnte ja noch hanebüchenere Fälle beitragen, aber dann könnte ich ebenso gut auf das Pseudonym verzichten.
Als ich damals aus fernem Ausland wieder in die "BRD" zurückkehrte, war ich froh, wieder in meinem Heimatland zu sein.
Ereignisse haben diese Einstellung längst ins Gegenteil umgekehrt - unwiderruflich!!!
Dem Satz "Aldous Huxley war gestern und Orwell vorgestern" stimme ich inhaltlich voll zu. Auch wenn ich für eine Deutsche Verfassung bin, sehe ich rational keine andere Alternative zu dem Land, das ich besonders schätze. Ich fühle mich einfach FREIER !
Meine letzte Grenzkontrolle auf Geld war Frühjahr 2007, da hatte ich wohl die neueste Grenzverschärfung inzwischen noch nicht mitbekommen. Habe bei meinem Hauptzollamt um die Ecke gerade angerufen; tatsächlich stimmt es, seit dem 15. Juni 2007 gilt die 10.000er Regelung. Vielen Dank für diese Aufklärung hier!
Das ist, wenn ich es bedenke, nur ein Monatsgehalt von "unseren" Bonzen in Politik, MIK, Brüssel ...
Wie können die mit sowenig Taschengeld auskommen - oder ob die alles per kontrollier- und nachweisbare Überweisung handhaben?
Rumpelstilz, sei beruhigt, solange die BRd keine Verfassung hat, wie gegenwärtig gerade, gilt die alte, bewährte Reichsverfassung des Deutschen Reiches fort. Denn weder hat das Deutsche Reich 1945ff. vor irgendwelchen "Alliierten" kapituliert (das war nur die vom Reich dazu NICHT authorisierte Wehrmacht, dies dann allerdings medial gleich zweimal in Ost und West "vorgeführt"!), noch ist die BRd ein frei gegründeter Rechtsstaat des Deutschen Volkes, noch besteht das Grundgesetz der BRd als Rechtsbasis, da dessen Geltungsbereich - aktuell, derzeitig, nicht mehr im Grundgesetz steht, also ist dieses entweder weltweit (Gruß an den Staatsschmutz und seine Häscher!) oder eben nirgendwo geltend/gültig. So einfach ist das alles, wenn es nach Recht und Gesetz zugehen sollte ...
Lol, soll sich die Dame nicht so "anstellen" - hier wurden bereits in ner Disco allen in ALLE Körperöffnungen geschaut!
Perverser geht es wohl kaum noch.
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