Merkel sagte, nach 2009 geht es wieder bergauf.
Deutschland steht vor dem Abgrund,
morgen sind wir schon einen Schritt weiter !
Deutschland könnte 2009 in die tiefste Rezession seit Gründung der Bundesrepublik stürzen. Wie die Deutsche Presse- Agentur berichtet, wird die Deutsche Bundesbank in Kürze eine neue Prognose bekanntgeben, nach der 2009 ein Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,0 Prozent zum Vorjahr zu erwarten sei. Diese Zahl nannte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) im Haushaltsausschuss des Bundestages nach Angaben von Teilnehmern. Dies wäre die tiefste Rezession, die Deutschland je in der Nachkriegszeit erleben würde. Bislang war das BIP 1975 als Folge der Ölkrise mit einem Minus von 0,9 Prozent am stärksten geschrumpft.
Das Bundeswirtschaftsministerium wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Die Regierungsprognose für ein Wachstum von 0,2 Prozent für das Wahl-Jahr habe Bestand. Bereits die fünf Wirtschaftsweisen korrigierten am Donnerstagabend ihre Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten. Für 2009 sagt der Sachverständigenrat nunmehr ein Minus von 0,2 Prozent voraus. Bisher waren die Wirtschaftsforscher von 0,0 Prozent ausgegangen. Für 2008 werden statt der unlängst vorhergesagten 1,7 Prozent nur noch 1,5 Prozent vorausgesagt.
Mit der Prognose von einem Absturz auf minus 1 Prozent des BIP würde die Bundesbank für Deutschland eine noch stärkere Talfahrt erwarten als der Internationale Währungsfonds (IWF). Dieser erwartet im kommenden Jahr einen Rückgang des BIP um 0,8 Prozent in Deutschland. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wird nach Ansicht des IWF 2009 die Gesamtheit aller Industriestaaten in eine lange Rezession rutschen. Sie werden zusammengenommen um 0,3 Prozent schrumpfen, erwartet der IWF.
Damit wiederholt Deutschland das sechste Mal seit 1949 eine Rezession: Nach den Wirtschaftswunderjahren ging das BIP erstmals 1967 im Vergleich zum Vorjahr zurück. 1975 und 1982 – nach den damaligen Ölkrisen – schrumpfte die Wirtschaft erneut. 1993 gab es mit einem Minus von 0,8 Prozent nach dem Ende des Einheitsbooms ein Rezessionsjahr. Zum bislang letzten Mal schrumpfte die Wirtschaft 2003 um 0,2 Prozent.
Die Bundesbank hatte am Donnerstag in Frankfurt mitgeteilt, 2009 würden die negativen Folgen der weltweiten Finanzmarktkrise und der realwirtschaftlichen Eintrübung „in ihrer ganzen Tragweite sichtbar“. Eine konkrete Zahl war nicht genannt worden. Nach einer zunehmend gängigen Definition steckt Deutschland bereits derzeit in einer Rezession, da die Wirtschaftsleistung im Frühjahr und Sommer 2008 zwei Quartale hintereinander geschrumpft ist. Zwei Rückgänge in Folge hatte es zuletzt im ersten Halbjahr 2003 gegeben. Trotz Abschwungs im zweiten Halbjahr sind die Vorhersagen für das Gesamtjahr 2008 wegen des relativ stabilen Wachstums im ersten Halbjahr noch positiv. Das dritte Quartal zeigte jedoch bereits einen deutlichen Abschwung und für das vierte Quartal wird bereits mit der Rezession gerechnet. Die bisherigen Prognosen basieren auf der Kreditkrise - hervorgegangen aus der Hypothekenkrise (Sub-Prime) und alleine in den USA sind bereits über 17 Banken in den Konkurs gegangen. Dabei wurden die Probleme der Überschuldung durch Kreditkarten, PKW-Darlehen, Studien-Darlehen bis jetzt überhaupt außer acht gelassen - diese Krise kommt erst noch.
Wie stark Rückgänge im BIP möglich sind, seigt das Jahr 1973, als die Wirtschaft noch um insgesamt 4,8 Prozent wuchs, dann aber brach das Wachstum 1974 auf plus 0,9 Prozent ein. Ein Jahr später schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt dann sogar um minus 0,9 Prozent. 1993 sorgten als Folge struktureller Probleme durch die Wiedervereinigung wachsende Staatsschulden, hohe Arbeitslosigkeit (Quote: 8,9 Prozent) und eine Inflation (4,5 Prozent) für ein deutliches Schrumpfen der Wirtschaft. Inzwischen sind die Arbeitslosenzahlen, wenn die Frühverrentung, die Umschulungsmaßnahmen, die 1-Euro-Jobs und sonstige befristete Ausgrenzungen aus dem Arbeitslosengeldbezug berücksichtigt werden - kräftig weiter gestiegen - und in der bevorstehenden langen Rezession kann mit wirklich erschreckenden Ziffern gerechnet werden.
Jörg Angele, BayernLB: "Die heutigen Zahlen lassen keinen Zweifel:
Deutschland steckt mitten in der schwersten Rezession seit Jahrzehnten,
zumindest gemessen am zu erwartenden Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts. Nach dem fulminanten Jahresauftakt hat die deutsche Wirtschaft eine harte Landung hingelegt."
Andreas Scheuerle, DekaBank: "Die bange Frage, ob Deutschland in eine
Rezession schlittert, ist mit dem heute gemeldeten Rückgang des
Bruttoinlandsprodukts beantwortet: Deutschland befindet sich in der Rezession.
Und es handelt sich erst um den Beginn. Die schwierigen Quartale stehen uns
noch bevor. Sie werden geprägt sein durch schrumpfende Exporte und einen
starken Rückgang der Investitionen."
Ralph Solveen, Commerzbank: "Damit ist endgültig klar: Deutschland befindet
sich in der Rezession. Und diese dürfte bis Mitte nächsten Jahres anhalten.
Deshalb wird die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr im Jahresdurchschnitt spürbar schrumpfen".
Alexander Krüger, Bankhaus Lampe: "Wir gehen davon aus, dass die
Abwärtsdynamik im Jahresschlussquartal ähnlich hoch bleiben wird wie im dritten Quartal. Sie dürfte bis zur Jahresmitte 2009 anhalten und sich dabei etwas abschwächen. Unsere BIP-Prognose für 2009 haben wir auf minus 1% gesenkt".
Jörg Lüschow, WestLB: "Für das Jahresendquartal muss man sich nach unserer
Einschätzung mindestens auf einen ähnlich starken Rückgang wie im dritten
Quartal einstellen. Die Stimmungsindikatoren sind auf breiter Front
eingebrochen und signalisieren eine weitere Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage".
Wir stehen in Deutschland vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter.
Also, es geht doch voran - wenigstens einen Schritt weiter.
(c) 2008 Copyright Politik-Global Rumpelstilz 2008-11-24
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