Es gilt Deutschland um jeden Preis
unterworfen zu halten
Als noch der Kohl, Helmut - Gott sei seiner Seele gnädig - ach nein, sei nicht gnädig, der Kerl lebt ja immer noch. Jedenfalls hatte Deutschland auf dringenden Wunsch des US-Botschafters in Bonn, Vernon Walters (vormals Vize-Direktor der CIA / er ist es, der rechtzeitig gestorben ist, leider nicht der Kohl) die beiden deutschen Versorgungsunternehmen für Mineralöl: die DEA und die ARAL an SHELL und an BP verhökert. Über Energie kann man ein Land an der Leine halten, getreu dem Motto: und bist du nicht willig - dann mußt du frieren und zu Fuß gehen.
Aus dieser peinlichen Situation hatte Gerhard Schröder das Land wieder erlöst - und mit Präsident Putin den Vertrag über die Nordstream-Gaspipeline abgeschlossen. Aber in den USA ist man erbost, daß Deutschland nicht winselnd um Energielieferungen bei der NWO-Mafia nachsuchen muß.
So schreibt das Handelsblatt vom 11.9.2008
11.09.2008Ostsee-Pipeline
http://www.handelsblatt.com/politik/handelsblatt-kommentar/sinnloser-querschuss-aus-den-usa;2036511Sinnloser Querschuss aus den USA
von Thomas HankeMit scharfen Argumenten wendet sich die US-Regierung gegen die geplante neue Erdgasleitung aus Russland nach Westeuropa. Sie warnt vor energiepolitischer Abhängigkeit. Nachdem die Europäer dem politischen Druck standgehalten haben, greifen die USA zu Sanktionen: Keine US-Firmen dürfen am Bau teilnehmen, auch ihre europäischen Töchter nicht.
Das war Anfang der 80er-Jahre, die wichtigsten Kontrahenten waren damals Ronald Reagan sowie Helmut Schmidt und später Helmut Kohl. Doch das Stück aus dem Kalten Krieg wirkt zunehmend aktuell. Wiederholt sich die Geschichte? Gehen die Amerikaner nun gegen die Ostsee-Pipeline so harsch vor, wie sie es vor rund 30 Jahren beim europäisch-sowjetischen Erdgasröhrengeschäft vorexerziert haben?
Jedenfalls ist klar, dass die seit langem bestehende Kontroverse nun eine neue Stufe erreicht hat. Die offene Aufforderung des US-Botschafters in Schweden, das EU-Land solle "Nordstream" verhindern, ist starker Tobak. Unser wichtigster Bündnispartner* bemüht sich, durch Herausbrechen eines EU-Mitgliedes ein Vorhaben zu stoppen, das die Europäische Union ganz offiziell fördert. Diplomaten nennen so etwas einen unfreundlichen Akt.
Die Gasleitung ist mitnichten ein "deutsch-russisches Spezialprojekt", wie der Vertreter des US-Außenministeriums irreführend behauptet. Niederländer sitzen mit im Betreiberkonsortium, und beliefert werden unter anderem auch die Briten. Und selbst wenn sie wollten, können die Schweden die Leitung nicht einfach verbieten: Die Trasse läuft zwar durch die schwedische Wirtschaftszone, doch wenn die laufenden Umweltprüfungen abgeschlossen und allfällige Auflagen berücksichtigt sind, können die Röhren verlegt werden. Politisches Misstrauen ist kein Ablehnungsgrund.
Die Parallele zu den 80er-Jahren ist verblüffend. Damals führten die USA erst Sorgen über angebliche energiepolitische Abhängigkeiten ins Feld und argumentierten nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan, nun müsse Moskau bestraft werden. Ähnlich heute: Nachdem sie lange vor einer Dependenz gewarnt haben, begründen die USA ihr direktes Reingrätschen nun mit der Kaukasus-Krise, die Moskaus Unzuverlässigkeit beweise.
Hier enden die Parallelen allerdings. Wir leben nicht mehr in Zeiten der Blockkonfrontation, in der sich zwei nuklear hochgerüstete Supermächte gegenüberstanden und die Europäer darauf achten mussten, nicht unter die Füße der Elefanten zu geraten. Zudem haben die USA selber Interessen im russischen Energiesektor wie in der dortigen Wirtschaft insgesamt.
Dennoch wäre es aus zwei Gründen gefährlich, wenn Nordstream zum Spielball des seit der Georgien-Krise gespannteren Verhältnisses zwischen dem Westen und Russland würde. Wenn Europäer und Amerikaner sich an dieser Frage zerstreiten und offen gegeneinander arbeiten, schadet das der Durchsetzungskraft und den Interessen des Westens insgesamt.
Hinzu kommt: Energiepolitisch ist klar, dass die EU die neue Pipeline braucht. Die heimische EU-Gasförderung sinkt in den nächsten zwanzig Jahren auf ein Drittel des heutigen Wertes. Selbst wenn alle Einsparbemühungen fruchten und das Biogas sprudelt, bleibt ein Ersatzbedarf, den Nordstream decken muss. Die Gasversorgung der EU aus den Anrainerstaaten des Kaspischen Meers zu decken ist ein reizvolles Thema für geopolitische Diskussionszirkel, auf absehbare Zeit aber keine seriöse Alternative. Und wer würde ernsthaft die dortigen Autokratien zuverlässiger oder gar politisch angenehmer finden? Man muss die Russen nicht sympathisch finden, aber sie haben sich sogar zu Sowjetzeiten als verlässliche Energielieferanten erwiesen. Heute sind sie auf den stetigen Einnahmestrom aus dem Gasgeschäft angewiesen, schon aus innenpolitischen Gründen.
Da aber auch den USA nicht daran gelegen sein kann, Europas Versorgung zu gefährden, ist der jetzige Vorstoß rational nicht ganz nachvollziehbar. Bleibt die Hoffnung auf Einsicht: Die US-Regierung muss die europäische Sicht auf das Projekt zwar nicht übernehmen. Den Versuch, es zu torpedieren, sollte sie aber schnell wieder aufgeben.
*NB. Politik-Global: von Bündnispartner kann bei den USA wohl kaum die Rede sein. Bündnisse sind Übereinkünfte die von zwei Partnern beiderseitig freiwillig eingegangen werden. Es gibt jedoch kein Bündnis zwischen einer Besatzungsmacht und einem besetzten Land.
Daran erkennt man doch in Deutschland, bis zu welchem Grad die USA "unsere amerikanischen Freunde" sind - und bis zu welchem Grad Deutschland auch die falsche Kanzlerin hat. Die Merkel, die sich bedingungslos den amerikanischen Kriegsverbrechern andient und scharwenzelt um nur jeden Wunsch aus Washington, New York, London und Tel Aviv zu erfüllen, sollte völlig zu recht angeklagt und nach Guantanamo gesteckt werden - um ganz dicht bei ihren amerikanischen Freunden zu sein.
Eine sichere Versorgung mit Erdgas darf nur über Exxon-Mobil oder Amoco-BP oder SHELL erfolgen. Die Handlung der USA, ausgedrückt durch den US-Botschafter in Schweden ist eine eindeutige Kriegserklärung - bzw. rechtlich einwandfrei ausgedrückt, ein Aufheben des Waffenstillstands zwischen den USA und Deutschland.
Soll das etwa die Frage aufwerfen, ob ab sofort wieder geschossen werden darf?
Copyright Handelsblatt
Politik-Global Rumpelstilz 2008-09-15
.
PS. Artikel N° 0809-18 Der Rote Faden der Weltpolitik
wurde um den Teil "Kriegsvorbereitungen der USA gegen China und Russland" am 15-9-2008 ergänzt
.